Arbeit,  Wirtschaft

Beschäftigte in der Metallindustrie haben unsere volle Unterstützung – Sorge um MUSASHI und voestalpine

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Dr. Joe Weingarten und die SPD-Landtagsabgeordneten Markus Stein und Michael Simon sichern den Beschäftigten in der Metallindustrie an der Nahe ihre volle Unterstützung angesichts der schwierigen Auftrags- und Beschäftigungslage zu: „Wir stehen an der Seite der Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, von denen viele in Sorge um ihre Arbeitsplätze sind,“ betonen die drei Abgeordneten nach einem Gespräch mit dem 1. Bevollmächtigten der IG-Metall Bad Kreuznach, Ingo Petzold.

Petzold hatte die drei Abgeordneten über die aktuelle Lage und die grundsätzlichen Probleme der Metallbetriebe in der Nahe-Region informiert. „Wir haben in den letzten Jahren rund 900 Arbeitsplätze in dieser Industrie an der Nahe und im Hunsrück verloren. Und insbesondere bei voestalpine in Birkenfeld droht der Abbau von über 200 weiteren Arbeitsplätzen, bzw. sogar die komplette Schließung des für die Region wichtigen Standorts. Das ist eine gefährliche Entwicklung,“ betont der SPD-Bundestagsabgeordnete Weingarten.

„Es kommt jetzt darauf an, alle Unternehmen, Betriebsräte und die Beschäftigten in dieser schwierigen Lage bestmöglich zu unterstützen. Dabei müssen die Beschäftigten mitgenommen werden,“ so der Winterbacher SPD-Landtagsabgeordnete Markus Stein: „Insbesondere bei Musashi, der früheren Firma Hay, mit ihrer hohen technischen Kompetenz am Standort Bockenau, dem Werkzeugbau in Grolsheim und der europäischen Unternehmenszentrale und Zerspanung in Bad Sobernheim dürfen jetzt keine vernünftigen Errungenschaften wie die tariflichen Regelungen zur Beschäftigungssicherung und der Zukunftstarifvertrag zur Transformation über Bord geworfen werden.“

„Die Unternehmen und Arbeitsplätze sind von dem grundsätzlichen Wandel mit einer Veränderung der weltweiten Warenströme, der Forderung nach klimaneutralen Produkten und hohen Energiekosten betroffen. Ein Teil davon ist ja schon seit vielen Jahren in Schwierigkeiten,“ erinnert Michael Simon. „Wir schauen da auch sorgenvoll über unsere Kreisgrenzen hinaus“ betont er im Hinblick auf die Firmen Boge in Simmern und Continental in Rheinböllen, wo viele Beschäftigte auch aus dem Kreuznacher oder Stromberger Raum arbeiten.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Weingarten erinnert daran, dass auch bei Light Mobility Solutions in Idar-Oberstein, der früheren Firma Magna, bei Walter Werner in Birkenfeld und bei Wolfgang Loch in Idar-Oberstein Gespräche über die zukünftige Ausrichtung des Unternehmens und die Absicherung der Beschäftigung durch Tarifverträge laufen: „Der Druck des Wandels ist überall zu spüren.“

Die drei SPD-Abgeordneten fordern auch die Bad Kreuznacher Landrätin Bettina Dickes und ihren Birkenfelder Amtskollegen Miroslaw Kowalski auf, sich genauso für die Firmen und vor allem für die Beschäftigten an der Nahe stark zu machen, wie das ihr Kollege Volker Boch in Simmern tut, der in ständigem Kontakt mit der IG Metall und den Betriebsräten ist: „Die Politik muss hier an einem Strang ziehen und den Unternehmensleitungen deutlich machen, dass sie am Erhalt der Arbeitsplätze interessiert ist und jegliche Unterstützung dafür gibt“, betonen Weingarten, Simon und Stein. „Wir werden dabei die Betriebsräte und die IG Metall nicht alleine lassen. Die Abgeordneten haben sich bereits mit der Landesregierung in Verbindung gesetzt, um sich mit ihr über eine weitere Unterstützung des Wandels in den Unternehmen abzustimmen: „Mit der Transformationsagentur Rheinland-Pfalz hat die Landesregierung dazu ein sinnvolles Instrument geschaffen, um den gegenseitigen Austausch zu fördern und voneinander zu lernen.“ Die Transformationsagentur unterstützt auch das regionale Transformationsnetzwerk „Rhein-Nahe-Hunsrück“. Dieses Netzwerk werde sich in Kürze in Bad Sobernheim treffen und mit der Lage an der Nahe auseinandersetzen, kündigten die Parlamentarier an.

IG-Metall-Geschäftsstellenleiter Ingo Petzold dankt den Abgeordneten für die politische Unterstützung: „Viele der Schwierigkeiten in den Unternehmen beruhen auf Fehlentscheidungen der Unternehmensleitungen und müssen dort verantwortet werden. Die politisch überraschende Entscheidung, die E-Auto-Prämie zu streichen, ließ den Absatz in diesem Bereich drastisch zurück gehen. Das hat die Unternehmen und ihre Beschäftigten völlig verunsichert. Das muss korrigiert werden, es braucht Anreize, um den E-Auto-Absatz zu steigern.“ Weingarten, Stein und Simon sicherten zu, sich für eine Neueinführung und stetige Fortführung des Wandels hin zu klimaneutralen Antrieben einzusetzen: „Da gehen Klimaschutz und vernünftige Industriepolitik Hand in Hand,“ betonen sie.